1340 wurde Billmuthausen erstmalig als Billmuthehusen erwähnt. Das Dorf war ein Rittergut, 1840 standen in Billmuthausen 14 Häuser, eine Schneid- und Mahlmühle und eine Kirche, um 1850 hatte das Dorf 68 Einwohner. Billmuthausen gehörte bis 1918 zum sächsischen Amt Heldburg im Herzogtum Sachsen-Meiningen, danach zum Land Thüringen.

Das Schicksal des Dorfes nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von seiner unmittelbaren Lage an der innerdeutschen Grenze bestimmt. Es lag in der 1952 von den DDR-Behörden geschaffenen Sperrzone. Im gleichen Jahr flüchteten sieben Billmuthäuser Familien mit 34 Personen und aller beweglichen Habe über die Grenze nach Bayern, da sie das Leben an der Grenze nicht weiter ertragen konnten. Schon 1948 war auf Befehl der russischen Besatzungsmacht (SMAD-Befehl 209 vom 9. September 1947) das 1836 erbaute Gutshaus abgerissen worden. 1961 wurden zwei Familien zwangsausgesiedelt. 1965 ordneten die Behörden den Abriss der Dorfkirche an, 1977 ließen sie die Mühle abreißen und verkündeten die vollständige Räumung des Dorfes. Die Grenzanlagen wurden mitten durch das Dorf gebaut. 1978 wurde die letzte Familie deportiert und das Dorf dem Erdboden gleichgemacht. Die Räumung des Friedhofs war geplant, wurde aber nicht vollzogen.

In Telefonbüchern, Atlanten und Verzeichnissen der DDR wurde der Ort Billmuthausen weitergeführt, als sei nichts geschehen. Der Eintrag im letzten DDR-Postleitzahlenverzeichnis lautete DDR-6111 Billmuthausen Post Bad Colberg; er wurde unverändert ins erste gesamtdeutsche Postleitzahlenverzeichnis vom Juni 1990 übernommen. Selbst als 1993 für Deutschland neue fünfstellige Postleitzahlen eingeführt wurden, bekam Billmuthausen die neue Postleitzahl 98663 zugewiesen.[1]
Gedächtniskapelle Billmuthausen

Geblieben sind der Friedhof und ein Transformatorenturm. Erhalten geblieben sind auch die Kirchenglocken (heute im Museum in Eisfeld) und sakrale Gegenstände der Kirche (in kirchlicher Verwahrung). (Quelle Wikipedia)